Zeugnisse

Pfarrer Ekkehard Edel - Meine Eucharistiefeier XII - Das eucharistische Hochgebet - Die Präfation

An die Bereitung der Gaben schließt sich das eucharistische Hochgebet an. Es liegt in fünf verschiedenen Formen vor. In einer außerordentlichen, alten tridentinischen Form, rein in lateinischer Sprache und in vier Formen der vom zweiten Vatikanum erneuerten Liturgie in der jeweiligen Landessprache. 

Ich habe in den ersten fünf Jahren meines Priesterdienstes vor der Liturgiereform die Eucharistie immer im Ritus der lateinischen Messe gefeiert.

Auch das Officium, den kirchlichen Gebetsdienst, also das Brevier, der Priester, bete ich nach wie vor, wenn ich allein bete, in der Sprache der Kirche lateinisch. Mit anderen zusammen deutsch. So hat es das Konzil von uns Priestern gewünscht.

Der feierliche Gesang der Präfation leitet das eucharistische Hochgebet ein. Er schließt mit, dem ewigen, himmlischen Preisgesang der Engel, dem dreimal Heilig, in das die auf Erden feiernde Kirche einstimmt.
Darum bestehe ich darauf, In den heiligen Messen, denen ich vorzustehen habe, dass auch die Gemeinde mit dem dreimaligen Heilig in den himmlischen Gesang einstimmt.
Immer wenn das Volk Gottes betend oder singend unmittelbar den liturgischen Text aufnimmt, muss darauf geachtet werden, dass der Wortlaut mit dem liturgischen Text übereinstimmt. Das entspricht der Würde des priesterlichen Volkes Gottes und des Textes.

Wie schon im Alten Bund schreibt Gott auch im neuen Bund genau vor, wie ER will, dass wir Ihm dienen. Es ist nicht in unser Belieben gestellt eine Liturgiefeier nach unserem Geschmack zu gestalten. Sonst könnte uns der
Vorwurf treffen wie Gott ihn durch den Propheten Amos formuliert: “ 21 Ich hasse eure Feste, ich verabscheue sie und kann eure Feiern nicht
riechen… 23 Weg mit dem Lärm deiner Lieder! Dein Harfenspiel will ich nicht hören,“ Amos 5;

Das Prophetenamt des alten Bundes lebt im neuen Bund in der Vollmacht der Kirche weiter. Sie ist der mystische Leib Christi dessen Haupt Jesus Christus selbst ist. In der Kirche und durch die Kirche kommt die ganze Fülle der priesterlichen, königlichen und prophetischen Vollmacht Jesu Christi zur Wirkung.

Eine Form ist das unfehlbare Lehramt, durch das Jesus Christus Selbst spricht. Alle Veränderungen in der Kirche im Laufe der neutestamentlichen Heilsgeschichte beruhen auf der Leitung durch den Heiligen Geist Jesu. Das gehört zum Selbstverständnis der Kirche Christi die, so sagt das Konzil, vollständig in der römisch-katholischen Kirche verwirklicht ist. Ein Aufweichen dieser Aussage oder ein Abweichen führt unweigerlich in die Irre.

Wo das dennoch geschieht, weicht die Segensfülle und das Volk Gottes wird über den wahren Sachverhalt getäuscht.
Das Herumgestalten an den Formen der heiligen Messe führt nur zu einer Selbstdarstellung der Akteure und faktisch zur Zerstörung der Einheit der Kirche in der Liturgie, ihrem wichtigsten Selbstvollzug.
Allein von Jesus Christus kann seine Kirche lernen, wie bedeutsam der wörtlich genaue Vollzug der Liturgie ist, und zwar aus Liebe nicht aus Pedanterie. Er sagte: „ 49 … was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll.“ Joh 12:49;

und weiter: „10 Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.“ Joh 14:10;

und: „19 …Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn.“ Joh 5:19;

In diese Position des Sohnes dem Vater gegenüber sind wir hinein getauft und hinein gefirmt und als Priester hinein konsekriert.
Dies müssen wir in unserem Verhalten zum Ausdruck bringen. Das geht ganz leicht wenn wir in den Gehorsam des Sohnes eintreten. Dies erfordert unsere vorbehaltlose und ausschließliche Ganzhingabe an den Sohn und das ist nichts anderes als unser volles Ja zu Taufe, Firmung und Weihe.
So vorbereitet macht Gott uns fähig als priesterliches Volk das heilige Opfer Jesu Christi mit zu vollziehen.

Das misstrauische Zögern gegen Gott, die halbherzige Nachfolge Christi bringen jeden und die ganze Gemeinde in die Gefahr einmal das vernichtende Urteil zu hören, dass Jesus in der Geheimen Offenbarung
über die Gemeinde von Laodicäa ausgesprochen hat: „ 16 Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien.“ Rev 3:16;