Kommunionempfang

Mundkommunion und Handkommunion

Die Kommunion wird in der römisch-katholischen Kirche entweder in Form der Mundkommunion oder, nach dem der Bischofskonferenz aufgrund eines päpstlichen Indultes eingeräumten Ermessen auch in Form der Handkommunion gereicht7, dabei kann in jeder der beiden Formen der Gläubige die Kommunion kniend oder stehend empfangen. Bei der Mundkommunion legt der Kommunionspender die Hostie auf die Zunge des Empfangenden.

Dabei wird eine Patene unter das Kinn des Kommunikanten gehalten, um eventuell herabfallende Partikel aufzufangen8. Bei der Handkommunion legt der Spender die Hostie auf die linke Hand des Empfängers. Der Empfangende führt dann die Hostie entweder mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand zum Mund oder er nimmt sie von seiner Hand mit der Zunge auf. Bei der Form des Kommunionempfangs durch Intinctio, das heißt durch Eintauchen der Hostie in den Wein, ist im römisch-katholischen Bereich nur die Mundkommunion möglich, die vom Priester gereicht wird.

Bei der Abschlussmesse des Weltjugendtages 2008 in Sydney bat Papst Benedikt XVI. darum, dass alle, denen er selbst die Kommunion spende, diese kniend und in der Form der Mundkommunion empfangen sollen, und gab dem Wunsch Ausdruck, dass die Kommunion als Mundkommunion empfangen werde, da der Empfang im Stehen und als Handkommunion zu mangelnder Ehrfurcht führen könnten. Am 24. Dezember 2010 setzte Papst Benedikt XVI. den Indult für die Handkommunion bei Messen mit dem Heiligen Vater außer Kraft. Alle Priester, die im Petersdom bei der Spendung der Heiligen Kommunion helfen, sind angewiesen, diese nicht mehr auf die Hand, sondern nur auf die Zunge zu geben.

Die Mundkommunion wird als Ausdruck einer Überzeugung gesehen, „wonach die heiligen Gestalten zu berühren und sie mit den eigenen Händen auszuteilen, […] ein Vorrecht der Geweihten [ist], das auf ihre aktive Teilnahme am eucharistischen Dienst hindeutet.“ Die Spendung der Kommunion in die Hand der Laien wurde zu allen Zeiten und wird noch heute in der ostsyrischen Apostolischen Kirche des Ostensgeübt. In anderen Ostkirchen werden die beiden heiligen Speisen, Brot und Wein, gemischt und verbunden ausgeteilt und – meist mit einem kleinen Löffel – direkt in den Mund des Empfängers gegeben. In der ältesten Zeit empfingen die Gläubigen die Kommunion zwar auf die Hand, der Leib Christi wurde hingegen nicht mit der Hand ergriffen, sondern die Gläubigen verneigten sich tief und nahmen den Leib Christi mit der Zunge auf.


„Da die rechte Hand den König in Empfang nehmen soll, so mache du die linke Hand zu einem Thron für ihn! Nimm den Leib Christi mit hohler Hand entgegen und erwidere: Amen!“


Bereits ab Ende des 5. Jahrhunderts ging man vermehrt zur Mundkommunion über, die seit dem 9. Jahrhundert allgemein praktiziert wurde.