1350
Die Gabenbereitung [Offertorium]. Man trägt, manchmal in einer Prozession, Brot und Wein zum Altar, die der Priester im Namen Christi im eucharistischen Opfer darbringt, in welchem sie Leib und Blut Christi werden.
Dies ist die Handlung Christi selbst, der beim Letzten Abendmahl „Brot und den Kelch nahm“. „Allein die Kirche bringt dem Schöpfer unter Danksagung dieses reine Opfer dar, das aus seiner Schöpfung kommt“ (Irenäus, hær. 4, 18, 4). Die Darbringung der Opfergaben am Altar greift die Geste Melchisedeks auf und legt die Gaben des Schöpfers in die Hände Christi. In seinem Opfer vollendet Jesus alle menschlichen Bemühungen, Opfer darzubringen. 1351 Von Anfang an bringen die Christen neben Brot und Wein für die Eucharistie auch Gaben zur Unterstützung Bedürftiger mit. Dieser Brauch der Kollekte ist durch das Beispiel Christi angeregt, der arm wurde, um uns reich zu machen.
„Wer die Mittel und guten Willen hat, gibt nach seinem Ermessen, was er will, und das, was da zusammenkommt, wird beim Vorsteher hinterlegt. Dieser kommt damit Waisen und Witwen zu Hilfe, solchen, die wegen Krankheit oder aus sonst einem Grunde bedürftig sind, den Gefangenen und den Fremdlingen, die in der Gemeinde anwesend sind; kurz, er ist allen, die in der Not sind, ein Fürsorger“ (hl. Justin, apol. 1, 67).